Alltagsradeln

Müssen Erwachsene einen Fahrradhelm tragen? In welchen Öffis darf man das Radl mitnehmen? Ist das e-Bike gekommen, um zu bleiben? Sie haben die Fragen, wir haben die Antworten, Tipps und Informationen rund um den täglichen Fahrradverkehr.

e-Bike: Wann satteln Sie um?

Jedes dritte gekaufte Fahrrad ist mittlerweile ein e-Bike. Sie wollen sich auch elektrische Unterstützung beim Treten holen? Dann stellen wir zuvor gemeinsam ein paar Überlegungen an:

Kein Vorteil ohne Nachteil

Mit einen e-Bike können Sie plötzlich, ganz ohne Training längere Distanzen und Steigungen zurücklegen und damit auf die eine oder andere Autofahrt verzichten – das ist umweltfreundlich und gesund.

Sie werden aber auch schneller fahren und das kann zu gefährlichen Situationen und Unfällen führen. Natürlich ist ein e-Bike teurer als ein normales Fahrrad und damit einem höheren Diebstahlrisiko ausgesetzt. Auch die Entsorgung der Akkus sollten Sie bei der Anschaffung eines Elektrofahrrads ansprechen und mitberücksichtigen.

Lassen Sie sich gut beraten

Welche Fahrten möchten Sie mit Ihrem Pedelec zurücklegen? Lassen Sie sich gut beraten, denn Motor und Rahmen müssen dafür geeignet sein.

Faktor Motor

Ihr e-Bike sollte auch im Leerlauf betrieben werden können – für den Fall, dass die Akku-Kapazität während einer Ausfahrt knapp wird oder der Akku gar leer wird. Sonst müssen Sie beim Treten den Motorantrieb immer mitbewegen.

Faktor Bedienung

Die BedienungIhres e-Bikes sollte Ihnen leichtfallen und die wichtigsten Anzeigen, wie Ladezustand der Batterie und Geschwindigkeit, sollten Sie auf einen Blick erkennen können. Theorie ist gut, Praxis ist besser. Testen Sie das e-Bike vor dem Kauf unter den gewünschten Einsatzbedingungen.

Faktor Kosten

Gute Qualität hat ihren Preis. Prüfen Sie bei Discount-Angeboten, welche Komponenten verbaut wurden. Schlechte Bremsen und eine mindere Rahmenkonstruktion können gefährlich werden.

Motor ist nicht gleich Motor

Hinterrad-Nabenmotor

Vorteile:

  • Griffiges Fahren: gutes Fahrverhalten auf losem Untergrund.

Nachteile:

  • Hecklastigkeit: Ist der Heckantrieb mit einer Batterie im Bereich des Gepäckträgers kombiniert, verteilt sich das Gewicht nicht gleichmäßig. Die Folge: Das e-Bike lässt sich nicht gut tragen.

Tretlagermotor oder Mittelmotor

Vorteile:

  • Optimale Gewichtsverteilung und höherer Wirkungsgrad: Der niedrige Schwerpunkt des Mittelmotors führt zu einem sicheren Fahrgefühl.
  • Das Fahrgefühl ist mit dem eines normalen Fahrrades vergleichbar.

Nachteile:

  • e-Bikes mit einem Mittelmotor brauchen meist einen Spezialrahmen und sind deshalb teurer in der Anschaffung.
  • Der Verschleiß an Ketten und Ritzen ist etwas höher.

Vorderrad-Nabenmotor

Vorteile:

  • Einfacher Aufbau
  • Niedriger Preis

Nachteile:

  • Bei rutschigem Untergrund und steilen Anstiegen kann das Rad schneller durchdrehen.
  • Der Wirkungsgrad ist deutlich geringer.

Das Herzstück: der Akku

Ein gängiger Lithium-Ionen-Akku leistet 250 bis 600 Watt-Stunden, womitdie meisten e-Bikes eine Reichweite von 35 bis 100 km haben.Das Herzstück eines e-Bikes ist heute normalerweise ein Lithium-Ionen-Akku. Seine Kapazität wird in Wattstunden gemessen. Je größer die Kapazität, desto höher ist die Reichweite. Sparen Sie nicht bei der Qualität des Akkus – er ist der wichtigste Teil Ihres e-Bikes. Überlegen Sie sich, wo Sie den Akku für gewöhnlich laden können. Ein fix verbauter Akku im Rahmen ist zwar vor Diebstahl geschützt, aber sehr unpraktisch, wenn Sie im Keller keine Lademöglichkeit haben. Testen Sie vor dem Kauf, wie einfach es Ihnen fällt, den Akku aus- und einzubauen. Gut zu wissen: Die Garantieleistung für einen e-Bike-Akku beträgt mindestens 2 Jahre.

Lebensverlängernde Maßnahmen

Der richtige Umgang mit dem e-Bike-Akku will gelernt sein und verlängert seine Lebensdauer.

  • Stellen Sie Ihr e-Bike immer trocken und sonnengeschützt ab und setzen Sie es keinen extremen Temperaturen aus – weder Hitze noch Kälte.
  • Vollständiges Entladen und Aufladen des Akkus verkürzt seine Lebensdauer. Er altert bei einem Ladestand von ca. 30-70 % langsamer.
  • Laden Sie den Akku am besten bei Zimmertemperatur.
  • Laden Sie den Akku ausschließlich mit dem Originalladegerät auf.
  • Kontrollieren Sie bei längerer Nichtbenutzung nach spätestens 3 Monaten den Batteriestand laden Sie den Akku gegebenenfalls nach.
  • „Überwintern“ Sie den Akku bei Temperaturen von 15 bis 20 Grad.

Und was ist ein s-Bike?

Rein optisch werden Sie kaum einen Unterschied zwischen einem e-Bike und einem s-Bike (s-Pedelec) erkennen – beide haben einen Motor und einen Akku. Während aber ein e-Bike schon bei 25 km/h elektronisch abgeriegelt wird, passiert das bei einem s-Pedelec erst bei 45 km/h, weshalb es nach dem Kraftfahrzeuggesetz als Kraftrad gilt und Kennzeichen, Rückspiegel und Bremslicht braucht. Für ein s-Bike gilt Helmpflicht und das Fahren auf Radwegen ist verboten.

Weitere Informationen

Broschüre RADLgeber